Gerberstr. 6, 24541 Quickborn +49 4106 80 89 541 Praxis@logopädie-quickborn.de

Late Talker

Der Begriff Late Talker kommt eigentlich aus dem amerikanischen und wird nun zunehmend auch in der deutschen Fachliteratur benutzt. Gemeint sind damit Kinder, die erst verspätet mit dem Spracherwerb beginnen. D. h. ihr Wortschatz umfasst bis zu ihrem 2. Lebensjahr weniger als 50 Wörter und / oder sie bilden keine oder nur sehr wenige Mehrwortkombinationen ( z. B. „ Papa hin“ „Ball weg“ ). Alle anderen Entwicklungsbereiche, also Motorik, Sinneswahrnehmung und Intelligenz, sind dabei normal entwickelt. Eine Hörstörung sollte durch einen Arzt ausgeschlossen werden.

Kinder mit einer derartigen Verzögerung in der Sprachentwicklung sollten in jedem Fall frühzeitig logopädisch untersucht werden, da bei ungefähr zwei Dritteln der betroffenen Kinder die Gefahr besteht, dass sie in der Folge eine Sprachentwicklungsstörung ausbilden mit Aussprachestörungen, Schwierigkeiten im Satzbau und Textverständnisproblemen. Langzeitfolge können wiederum Schulschwierigkeiten, v. a. in Deutsch und Mathematik sein. Die Forschung belegt, dass diese Kinder von einer frühzeitigen logopädischen Therapie vor dem dritten Lebensjahr stark profitieren    (Schlesiger). Wichtig ist dabei die Mitwirkung der Eltern als wichtigste Bezugsperson und Spielpartner des Kindes. Sie nehmen meist aktiv an der Behandlung teil und erfahren intensive Anleitung und Unterstützung. 

Ein Drittel der betroffenen Kinder kann den Rückstand bis zum dritten Lebensjahr selbstständig aufholen. Diese bezeichnet man als „Late Bloomer“ . Leider ist bisher wissenschaftlich ungeklärt, unter welchen Umständen und Einflüssen dieses selbstständige Aufholen gelingt. Auch in diesen Fällen ist eine logopädische Beratung und Unterstützung somit sinnvoll.